Ausrüstung

Die Feuerwehr Unterpfaffenhofen stellt die verfügbare moderne Ausrüstung im Detail dar:

Defibrillator

Die Feuerwehr Unterpfaffenhofen besitzt vier AED, diese sind auf dem MZF, KdoW sowie den beiden HLF verlastet. Dieser halbautomatische Defibrillator (AED) erkennt selbständig, ob eine bewusstlose Person Herzkammerflimmern hat und somit mit Elektroschock wiederbelebt werden muss. Das Gerät ergänzt den bereits vorhandenen Notfallrucksack optimal.

Alle Kameraden der Feuerwehr Unterpfaffenhofen sind in einem  AED-Grundlehrgang (Frühdefibrillation für Ersthelfer) geschult. Nicht nur in Theorie, sondern auch in verschiedensten Einsatzsimulationen wurde hierbei gezielt die richtige Nutzung trainiert. Eine Schulung zur Aufrischung findet zwei mal im Jahr im eigenen Haus statt.

Teil unserer Mannschaft sind mehrere Notfallsanitäter, Rettungsassistenten, Rettungssanitäter und Rettungshelfer.

Dekontaminationseinheit

Die Freiwillige Feuerwehr Unterpfaffenhofen betreibt seit dem Jahr 2009 eine Dekontaminationseinheit. Als Dekontamination wird dabei die Grobreinigung von Einsatzkräften einschließlich ihrer Schutzkleidung nach Gefahrguteinsätzen bezeichnet.
Das „Modul Dekon“ ist teil des Gefahrgutkonzeptes im Landkreis Fürstenfeldbruck. Der bei der Freiwilligen Feuerwehr Geiselbullach stationierte Gerätewagen Gefahrgut übernimmt dabei die Kernaufgabe. Die Dekoneinheit hat die Aufgabe die Chemikalienschutzanzugträger nach dem Einsatz zu reinigen und somit ein sicheres Ablegen der Schutzkleidung zu ermöglichen. Seit 2015 verfügen wir über einen Gerätewagen Dekon-P, dieser wurde im Rahmen des Katastrophenschutzes des Bundes vom Bund beschafft. Auf diesen befinden sich 7 Rollcontainer, mit diversen Zelten und Gerätschaften für die Dekontamination. Das TLF16/25 rückt mit aus und stellt die Strom- und Wasserversorgung für den Dekonplatz sicher. In der Regel begleitet das Mehrzweckfahrzeug die Einheit und übernimmt Kommunikations- und Dokumentationsaufgaben.

Tragkraftspritze

Rosenbauer FOX Tragkraftspritze

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Feuerlöschpumpen sind speziell für die Brandbekämpfung konstruierte Strömungsmaschinen zur Wasserförderung. Sie werden hauptsächlich von der Feuerwehr verwendet. Diese Pumpen werden auch TS (Tragkraftspritze) genannt. Im deutschsprachigen Raum sind am meisten Tragkraftspritzen mit einer Nennförderleistung zwischen 800 l und 1600 l pro Minute verbreitet. Sie gibt es auch als Lenzpumpe mit 2400 Liter Förderleistung bei 3 bar Förderdruck. Die tragbaren Pumpen besitzen einen eigenen Motor, meist einen Ottomotor in seltenen Fällen auch einen Dieselmotor. Als Antrieb fungieren i. d. R. adaptierte serienmäßige Motoren. Weit verbreitet bei älteren westdeutschen Modellen war der luftgekühlte Industriemotor von VW. Die Leistungsgrenze dieser Pumpen steht in engem Zusammenhang mit ihrem Gewicht, das von vier Feuerwehrleuten getragen werden können soll, und zwar nicht nur auf ebenem Grund, sondern auch in steileren Gebieten in den Bergen. Sie haben den Vorteil, dass sie auch entfernt vom Einsatzfahrzeug zur Wasserentnahme aus offenen Gewässern verwendet werden können.
 
Durch die Verwendung von Leichtbauteilen (Aluminiummotoren und Tragegestellen) sind heutige Pumpen leistungsfähiger, jedoch vom Gesamtgewicht nicht schwerer als frühere Modelle.

 

Hier die technischen Daten unserer TS von Rosenbauer:

Motor:

    ⁃    BMW 2-Zylinder Viertakt-Boxermotor
    ⁃    1.170 cm3 Hubraum
    ⁃    Leistung 50 kW bei 4500 min-1
    ⁃    Luftkühlung durch motorfestes Kühlgebläse
    ⁃    elektronisch geregelte Kraftstoffeinspritzung
    ⁃    20 l Treibstofftank
    ⁃    Superbenzin 95 ROZ
    ⁃    Elektrostarter (Option: manueller Seilzug Rückholstarter)

Pumpe:

    ⁃    Einstufige Kreiselpumpe aus Leichtmetall, räumlich gekrümmte Laufradschaufeln und Leitapparat im Spiralgehäuse mit Manometer saug- und druckseitig, Pumpe manuell auskuppelba
    ⁃    Max. Förderleistung bei 3 m Saughöhe
    ⁃    1.000 l/min bei 15 bar
    ⁃    1.600 l/min bei 10 bar
    ⁃    2.000 l/min bei Lenzbetrieb
    ⁃    Anschluss saugseitig: 1 x Außengewinde G 4 1/2ll mit Saugsieb
    ⁃    Anschluss druckseitig: 2 x Außengewinde G 2 1/2ll mit Niederschraubventil

Ansaugpumpe:

    ⁃    Automatisch gesteuerte Kolbenansaugpumpe mit manueller Abschaltmöglichkeit, Ansaugzeit bei 3 m Saughöhe ca. 5 s, bei 7,5 m ca. 20 s

Abdeckung:

    ⁃    Abdeckung mit Arbeitsscheinwerfer, Bedienpanel mit Drehzahlmesser, Betriebsstundenzähler, und Kontrollleuchten für Batterieladung, Öldruck, Kraftsto reserve, Motorstörung und optional Kavitation
Gewicht:

    ⁃    Trocken 145 kg, betriebsbereit 167 kg (vollgetankt)

CAFS System

Auf dieser Seite wird nach einer kurzen Beschreibung des Systems vor allem auf unsere eigenen Erfahrungen eingegangen.
Was bedeutet CAFS?
CAFS steht für „Compressed Air Foam System“ zu deutsch „Druckluft- Schaum-System“.
Mit Druckluftschaum ist eine sehr wirksame Brandbekämpfung sowohl bei Feststoffbränden (Brandklasse A) wie auch bei Flüssigkeitsbränden (Brandklasse B) möglich.


Wie wird der Schaum erzeugt?
Dem Löschwasser wird zuerst Schaummittel und dann Druckluft zugemischt (Bild 1). Der Schaum kommt also „fertig“ aus dem Fahrzeug in die Schläuche und kann dann mit herkömmlichen Mehrzweckstrahlrohren, mit Hohlstrahlrohren oder mit CAFS-Rohren (einfache Runddüsen) abgegeben werden.


Das System
Das CAF-System ist in unserem HLF 2 fest eingebaut. Die Hauptkomponenten sind Schaummittelpumpe, Schaumitteltanks, Druckluft-Kompressor und zwei Mischkammern (Bild 2).
Die Feuerlöschkreiselpumpe hat einen eigenen Wasser-Abgang für das CAFS. Auch bei CAFS-Betrieb ist zugleich die Abgabe von Wasser (3 B-Abgänge) möglich. Nach der Kreiselpumpe wird dem Wasser das Schaummittel beigemischt. Bei der Schaummittelpumpe kann eine Zumischrate von 0,1 bis 10% eingestellt werden (normal 1%). Die Schaummitteltanks haben ein Volumen von 50 bzw. 100 Liter (Klasse A- und B- Schaummittel). Danach wird das Wasser-Schaummittel-Gemisch mit Druckluft aus dem Kompressor zu Schaum vermischt. Dies geschieht in zwei Mischkammern die unabhängig voneinander arbeiten. Eine Mischkammer hat einen B-Abgang, die andere einen C-Anschluss.


Was ist Class-A Schaummittel?
Die Class-A Schaummittel wurden speziell für die Bekämpfung von Feststoffbränden (Brandklasse A) entwickelt. Durch das Schaummittel wird die Oberflächenspannung des Wassers verringert. Das Wasser (bzw. der Schaum) kann somit besser in das Brandgut eindringen (Bild 3). Der Schaum hat eine bessere Haftfähigkeit als Wasser. Er bleibt am Brandgut haften und kann somit länger kühlen. Darüber hinaus bildet der Schaum eine isolierende Schicht. Diese Schicht wirkt erstickend, sie trennt also das Brandgut von Luftsauerstoff. Außerdem schützt der Schaum Objekte wirksam gegen Wärmestrahlung. Class-A Schaumittel kann sowohl beim Einsatz von herkömmlichen Luft-Schaumrohren, bei Mehrzweck- und Hohlstrahlrohren oder auch bei CAFS verwendet werden (Bild 4). Die Schaummittel erfordern eine geeignete Zumischeinrichtung die zuverlässig die geringe Zumischung von 1 Prozent (oder auch weniger) ermöglicht.
 

Unsere Erfahrungen, Vorteile und Schwächen

CAFS zeichnet sich durch eine Reihe von Vorteilen gegenüber einem Löschangriff mit Wasser aus. Es kann aber bei der Anwendung einige Probleme geben, der Teufel steckt hier oft im Detail. Im folgenden sind unsere eignen Erfahrungen zusammengefasst.
Besonders hervorzuheben ist die enorme Löschwirkung des Druckluftschaums im vergleich zu Wasser. Die Schlagartige Löschwirkung wird oft als „knock down“ Effekt bezeichnet. Auch wir konnten in der Praxis schnelle Löscherfolge erzielen. Bereits nach wenigen Sekunden war keine Flammenbildung mehr zu erkennen. Die Rauchentwicklung ging stark zurück. Die Gefahr einer Wiederentzündung wurde minimiert. Gerade PKW-Bränden konnten wir dies öfter beobachten. Es stellt sich die Frage, ob beim Innenangriff durch den Schaum auch eine effektive Kühlung von Rauchgasen (Pyrolyseprodukten) möglich ist. Wird ein Hohlstrahlrohr eingesetzt, kann ein „Sprühstrahl“ mit dem Schaum erzeugt und dadurch die Rauchgase wirksam gekühlt werden.
Der Wasserverbrauch für die Brandbekämpfung kann deutlich reduziert werden. Somit wird bei richtigem Einsatz auch der Wasserschaden minimiert. Der geringe Wasserverbrauch bedeutet auch, dass der Löschwassertank des Fahrzeuges „länger hält“. Der Aufbau einer Wasserversorgung kann somit zeitlich zurückgestellt werden. Bei Einsätzen bei denen der Aufbau einer Wasserversorgung von Hydranten nicht möglich ist (z.B. Autobahn) kann der mitgeführte Wasservorrat effektiver genutzt werden. Ein weiterer Vorteil des Druckluftschaums liegt in der größeren Wurfweite. Warum größer? Vereinfacht lässt sich dies folgendermaßen erklären. Durch die Druckluft wird dem Schaum zusätzliche Energie zugeführt, die zu einer größeren Wurfweite führt. Der Schaum besteht aus sehr feinen Blasen, er ist sehr stabil und haftet sehr gut. Neben der direkten Brandbekämpfung können mit dem Schaum auch benachbarte Objekte vor Wärmestrahlung durch eine aufgebrachte Schaumschicht geschützt werden. Dazu ist besonders der „trockene“ Schaum mit hohem Luftanteil geeignet.
Durch den Luft-Anteil sind mit Schaum gefüllte Schläuche deutlich leichter als mit Wasser gefüllte. Allerdings knicken die Schläuche leichter ab. Besonders in engen Treppenhäusern kann dies dazu führen, dass fast kein Schaum mehr fließt. Es empfiehlt sich in Treppenräumen den Schlauch durch das Teppenauge zu legen oder aufzuziehen. Schlauchleitungen die unter Druck stehen können nur drucklos gemacht werden, wenn Schaum abgelassen wird. Die Luft im Schaum ist kompressibel, der Druck ist also erst weg wenn „die Luft raus ist“. In der Praxis bedeutet das: Man kann nicht einfach den Verteiler zudrehen, das Strahlrohr kurz aufmachen und dann die Leitung verlängern! Eine ausreichende Schlauchreserve ist also noch wichtiger als bei Wasser! (Eine zu kurze Leitung kann in der besten Feuerwehr mal vorkommen)
Nach dem Einsatz ist es notwendig die Schläuche an der Einsatzstelle zu spülen. (Wer mal versucht hat einen nicht gespülten Schlauch zusammen zu legen oder zu rollen wird wissen warum).
Auch das System selbst machte Anfangs Probleme. Der Hersteller hat aber zwischenzeitlich alle Fehler behoben. Das Rosenbauer-CAFS ist für den Maschinisten einfach zu bedienen. Dennoch ist häufiges Üben erforderlich und einige Tricks machen das Leben leichter.